Arabesque

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Historischer Tanz

Spätere Renaissance

Tanzrepertoire

Aus dieser Zeit tanzen wir Stücke der italienischen Meister Caroso und Negri, deren Werke sich durch ein komplexes und kunstvolles Schrittrepertoire auszeichnen.

Die Titel dieser Tänze verweisen häufig auf das Thema Liebe – etwa Torneo amoroso oder Allegrezza d’amore – und spiegeln das tänzerische Spiel der Beziehung zwischen den Partnern wider.

Der französische Tanzmeister Arbeau überlieferte zahlreiche Reigen- und Schreittänze wie die Branles und die Pavane, aber auch lebhafte Sprungtänze wie die Galliarde.

Aus England tanzen wir neben der dort ebenfalls verbreiteten Pavane und Galliarde auch die Almaines sowie insbesondere die Country Dances, die von England aus ganz Europa eroberten und bis ins Rokoko populär blieben.

Aus den umfangreichen Sammlungen von Playford haben wir unser Repertoire um Rundtänze wie Gathering Peascods und Sellenger’s Round, Vierecktänze wie Lulle me beyond thee oder Hunsdon House, sowie Gassentänze wie Hole in the Wall oder Upon A Summer’s Day erweitert.

Historischer Hintergrund

Im 16. Jahrhundert erreichte die Renaissance ihren kulturellen Höhepunkt. Das Menschenbild hatte sich gewandelt: Nicht mehr Gott, sondern das Individuum stand im Zentrum. Kunst, Wissenschaft und Bildung blühten auf – und auch der Tanz wurde zu einem bedeutenden Ausdruck dieser neuen Geisteshaltung. Besonders an den europäischen Fürstenhöfen entwickelte sich der Tanz zu einer hochgeschätzten Kunstform, die sowohl ästhetische als auch soziale Funktionen erfüllte.

Die höfischen Tänze der Renaissance waren Ausdruck von Eleganz, Disziplin und gesellschaftlichem Rang. Sie wurden bei festlichen Anlässen wie Bällen, Empfängen und Hochzeiten aufgeführt und folgten klaren Regeln und Choreografien. Tänze wie die Pavane, ein feierlicher Schreittanz, oder die Galliarde, ein lebhafter Hüpftanz, waren besonders beliebt. Die Pavane diente oft der repräsentativen Selbstdarstellung der Herrscher – mit langsamen, würdevollen Schritten bewegten sich Könige und Adelige durch den Saal, begleitet von prächtiger Musik und kostbaren Gewändern.

Ein Meilenstein der Tanzgeschichte war die Veröffentlichung von Tanzlehrbüchern, etwa „Il Ballarino“ (1581) von Fabritio Caroso oder „Orchésographie“ (1588) von Thoinot Arbeau. Diese Werke dokumentierten nicht nur Schrittfolgen und Bewegungsmuster, sondern auch die gesellschaftlichen Konventionen rund um den Tanz. Sie zeigen, wie sehr Tanz in der Renaissance als Teil der Bildung und Persönlichkeitsformung verstanden wurde – junge Adelige lernten das Tanzen ebenso wie Rhetorik oder Musik.

Der Tanzmeister wurde zu einer zentralen Figur am Hof: Er unterrichtete, choreografierte und sorgte dafür, dass die Tänze den ästhetischen und sozialen Ansprüchen entsprachen. Die Bewegungen sollten kunstvoll, anmutig und kontrolliert sein – ein Spiegelbild der Renaissance-Ideale von Harmonie und Maß. Gleichzeitig bot der Tanz Raum für individuelle Entfaltung: In der Galliarde etwa konnten Tänzer ihr Können mit Sprüngen und Drehungen zeigen.

Die höfischen Tänze der Renaissance waren also nicht nur Ausdruck von Pracht und Etikette, sondern auch ein Spiegel der geistigen und kulturellen Erneuerung dieser Epoche. Sie verbanden Musik, Bewegung und gesellschaftliche Bedeutung zu einem Gesamtkunstwerk, das bis heute fasziniert und in historischen Aufführungen lebendig bleibt.

Impressionen